
Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst.
Mut bedeutet die Wahrheit auszusprechen, auch wenn sie „unbequem“ ist.
Manche Bilder lassen sich nicht mehr auslöschen. Bilder, in denen ein Flugzeug in einen Turm fliegt und Menschen verzweifelt vor dem Feuer in den sicheren Tod springen. Und so wie diese Bilder haben sich die Bilder und die Stimmen und Aufnahmen der Telefonate vom 7. Oktober 2023 tief in mich eingebrannt.
Morgen jährt sich dieser furchtbare Tag zum zweiten Mal.
Hamas-Terroristen drangen in Israel ein, vergewaltigten, ermordeten, verschleppten.
Wir sahen Aufnahmen, die wir eigentlich nie sehen wollten: Kinder, die auf die blutigen Körper der entführten Israeliten spuckten. Männer, die ihre Väter anrufen und voller Stolz berichten, dass sie zehn Juden ermordet haben. Andere, die so weit gingen, Kindern das Leben zu nehmen – ihnen den Kopf abtrennten.
Es ist kaum auszuhalten, das zu schreiben. Es ist kaum auszuhalten, sich das vorzustellen. Und doch ist es geschehen.
Heute gedenken wir!
Heute will ich den Opfern gedenken – den Familien, die zurückgeblieben sind, den Angehörigen, die noch immer auf Nachricht ihrer Liebsten warten.
Ich weiß nicht, warum Gott so etwas zulässt. Aber ich weiß: Gott ist gut. Und ich weiß, dass er am Ende alles zum Guten führt, auch wenn wir es jetzt nicht begreifen können.
Unsere Aufgabe als Christen
Die Bibel beschreibt uns Christen als Menschen, die eingepfropft wurden in den heiligen Ölbaum Israels:
„Wenn aber etliche von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, unter sie eingepfropft bist und teilhast an der Wurzel und an der Fettigkeit des Ölbaums …“ (Römer 11,17)
Wir sind also hineingenommen in Gottes Geschichte mit Israel.
Deshalb dürfen wir nicht schweigen. Wir sind berufen, Wahrheit zu verkünden.
Jesaja warnte:
„Weh denen, die Böses gut nennen und Gutes böse.“ (Jes 5,20)
Wir dürfen das Böse nicht verharmlosen oder relativieren. Stattdessen sind wir gerufen, das Licht zu sein, das Wahrheit benennt.
Für wen wir beten
Lasst uns nicht nur für unsere jüdischen Geschwister beten, sondern auch für die Palästinenser – denn auch sie brauchen, wie wir alle, Jesus.
Wir beten für ...
... Israel: dass Gott Schutz, Trost und Wiederherstellung schenkt.
... die Opfer und ihre Familien: dass sie nicht vergessen werden.
... die Palästinenser: dass sie Jesus erkennen, der allein Frieden schenkt.
... die Politiker und Entscheidungsträger: dass sie weise handeln – und im Einklang mit Gottes Willen.
... die Verblendeten: dass Gott ihre Augen öffnet, Licht ins Dunkel bringt und Herzen verändert.
... die Gemeinde/Kirche weltweit: dass wir treu im Gebet stehen und mutig Wahrheit verkünden.
Schlussgedanke
Mutig zu sein bedeutet heute, nicht zu schweigen. Die Wahrheit auszusprechen. Das Gute nicht böse und das Böse nicht gut zu nennen.
Und im Gebet vor Gott zu treten – für Israel, für die Opfer, für Frieden, und für unsere eigenen Herzen, dass sie nicht hart werden.
➡️Filmtipp: Der Dokumentarfilm We Will Dance Again zeigt das Grauen des 7. Oktober am Nova-Festival. Er ist schwer auszuhalten, aber wichtig, weil er uns zwingt hinzusehen, statt zu wegzusehen und zu vergessen.
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