Alleinerziehend - normal oder Notlösung

„Alleinerziehend zu sein ist heutzutage eine von vielen möglichen Familienformen und daher auch völlig ‚normal‘“ So lautet der Einleitungssatz auf der Homepage des Bundeskanzleramts[1].

 

Normal kommt vom Wort Normalität. 

Schauen wir mal, ob alleinerziehend zu sein wirklich so „normal“ ist.

 

Zuerst ein paar Zahlen: [2]

14% aller österr. Familien mit Kindern unter 15 Jahren sind sogenannte Ein-Eltern-Familien

92% davon alleinerziehende Mütter

40% der oben befragten erwerbstätigen Mütter erleben die Vereinbarkeit von Familie und Job als besonders belastend 

Weitere gravierende Nachteile, die von den Befragten angegeben werden:

o   Alleinverantwortung

o   Zeitnot

o   Aufgabenlast

o   Finanzielle Situation

o   Geringe Freizeit

 

40% der Alleinerzieherinnen mit Kindern unter 15 Jahren gehen einer vollzeitnahen Beschäftigung im Ausmaß von 36 Wochenstunden nach. Trotzdem haben sie ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko – im Vergleich zur österr. Gesamtbevölkerung 30% höher.

 

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich liest sich das alles andere als normal. Hinter jeder einzelnen Zahl stehen Frauen, die aufzufangen versuchen, was von Gott aus nicht für eine allein bestimmt war, sondern als Teamaufgabe konzipiert wurde: die nächste Generation großzuziehen. Diese Mütter stemmen nicht nur die finanzielle Herausforderung ihre Kinder satt zu bekommen, nein, sie tun so viel mehr als „nebenbei“ arbeiten und Haushalt führen. Da sein, zuhören, trösten, diskutieren und Lösungen finden. Und ganz nebenbei helfen sie ihren Kindern noch mit dem Trennungstrauma umzugehen, wobei die meisten selbst traumatisch belastet sind. 

Die Folgen für Jungs, die vaterlos aufwachsen, reichen von möglichen Sprachschwierigkeiten, erhöhten Aggressionspotenzial bis ADHS. 

Frauen dagegen, die ohne Väter aufwachsen, leiden verstärkt unter Erschöpfung, Mattigkeit und Kreislaufbeschwerden.

 

Wollen wir das wirklich als Norm?

 

Aber was ist die wahre Norm? Oder anders – wie hat sich Gott Familie vorgestellt?

Zuerst möchte ich die Geschichte von Abraham und Sarah beleuchten. 

Hier könnt ihr sie davor noch durchlesen -https://www.bibleserver.com/GNB/1.Mose16

Denn so wie zu unserer Zeit, gab es damals auch schon gesellschaftliche Zwänge, die geherrscht haben. Wodurch Sarah und Abraham die Verheißung Gottes aus den Augen verloren hatten. 

Für Sarah schien es überaus wichtig der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen und ein Kind zu haben. Ohne Kind war Frau schließlich nichts. Somit hat sie Abraham gesagt, dass er mit Hagar, Sarahs Sklavin, schlafen sollte, um ihr über die Sklavin ein Kind zu schenken. 

Ja, eine komische Praxis, aber damals gesellschaftlich völlig „normal“. Das Wörtchen kommt uns bekannt vor?!

Nun, gut. Ich probiere es im Schnelldurchlauf. 

Abraham ist dem Wunsch seiner Frau nachgekommen, schläft mit Hagar, die dann wie von Sarah gewünscht schwanger wurde. 

Doch was gesellschaftliche Normen, die nichts mit Gottes Willen zu tun haben, mit sich bringen, sind: Nebenwirkungen. 

Und eine davon war, dass Hagar sich aufgrund der Schwangerschaft erhaben und stolz fühlte und sie sich über ihre Herrin stellte.  Sarah behandelte Hagar daraufhin schlechter und ordnete ihr die schwersten Arbeiten an. 

Hagar lief weg, und dann?

Gott ließ sie nicht allein. Sie erkannte Gott, als den Gott, der sie sieht. 

 

Was schief ging:

  • Abraham war seiner Aufgabe die Familie zu leiten nicht nachgekommen und hat zudem Sünde begangen, indem er mit Hagar schlief. 
  • Sarah war scheinbar jedes Mittel recht, um gesellschaftlich anerkannt zu werden. Sie denkt eine bessere Lösung als Gott zu haben oder war es vielleicht die Lüge, die schon Eva ins Verderben stieß: Gott hält uns etwas vor.

 

Was auffällt:

  • Gesellschaftliche Normen wurden über Gottes Ordnung gestellt.
  • Dadurch wurden Gottes Verheißung scheinbar völlig vergessen, denn Abraham hatte die Zusage, dass er Vater einer Vielzahl von Völkern werden wird.
  • Endergebnis: Familientragödie

 

Nun, wie hat sich Gott Familie vorgestellt – was ist die Norm?

Gottes Plan ist die Ehe an sich. 

Die Beziehung von Jesus zu seiner Gemeinde ist Vorlage für die Ehe.

 

Ihr Männer, liebt eure Frauen so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat! Er hat sein Leben für sie gegeben, um sie rein und heilig zu machen im Wasser der Taufe und durch das dabei gesprochene Wort. Denn er wollte sie als seine Braut in makelloser Schönheit vor sich stellen, ohne Flecken und Falten oder einen anderen Fehler, heilig und vollkommen. So müssen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Körper. Denn ein Mann, der seine Frau liebt, liebt sich selbst. (Eph 5,25-28 NLB)

 

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, so wie ihr euch dem Herrn unterordnet. Denn der Mann steht über der Frau, so wie Christus über der Gemeinde steht. Christus als dem Haupt verdankt die Gemeinde, die sein Leib ist, ihre Rettung. (Eph. 5, 22-23 NLB)

 

Ja, ich weiß, beim Wort Unterordnung bekomm ich auch gleich Beklemmungen. Aber das „aufopfernd lieben sowie Christus die Gemeinde“, wiegt auch ziemlich schwer, wenn man bedenkt, was Jesus für seine Gemeinde getan hat.

Es geht nicht darum, dass Männer ihre Hand mächtig über uns Frauen erheben dürfen, das letzte Wort in einem Gespräch haben müssen, über die Frau hinweg entscheiden, seine Frau unterdrücken, misshandeln oder sonst etwas Böses tun dürfen. Der Mann soll ja, wie oben im Vers deutlich zu lesen ist, seine Frau aufopfernd lieben

Bei UnterORDNUNG geht es vielmehr um Ordnung. Selbst in der Dreieinigkeit gibt es eine Ordnung.

 

Gott Vater,

⬇️

Jesus,

⬇️

und aus beiden geht der Heilige Geist hervor.

 

Tipp dazu:

Die meisten innerfamiliären Konflikte könnten vermindert werden, wenn wir uns an diese Anweisung halten würden:

Handelt nicht aus Selbstsucht oder Eitelkeit! Seid bescheiden und achtet den Bruder oder die Schwester mehr als euch selbst. Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern an den der anderen, jeder und jede von euch! Habt im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Maßstab Jesus Christus gesetzt hat: (Phil. 2, 3-5 NLB)

 

 

Zurück zu den Alleinerzieherinnen:

 

Da wir in einer gefallen Welt leben, in der sich Ehepartner betrügen, Männer gewalttätig sind und Frauen sich in Gesellschaft über ihre Ehemänner lustig machen, wird es leider immer wieder passieren, dass Ehen und Beziehungen scheitern und zerbrochene Herzen übrig bleiben.

 

ABER wir haben Gott. Und Jesus ist ein Gott für Arme, für Schwache, für Kranke, für Zerbrochene. Er ist nicht gekommen, um Stolze stärker zu machen. Sondern er ist für die gekommen, die eine Hand brauchen, um wieder aufzustehen. 

 

Er ist ein Gott, der dich nicht in der Wüste verdursten lässt. Sondern, wenn du ihn anblickst, plötzlich die Wasserquelle finden wirst. (1. Mo. 21,19)

Gott möchte, dass seine Gemeinde für Schwache, Kranke und Alleinerzieherinnen ein Herz hat und sie tatkräftigunterstützt. Er hat es sogar aufgetragen und das ziemlich oft. 

 

📖Psalm 72, 12-13 Denn er wird zum Retter für die Bedürftigen, die um Hilfe rufen, für Menschen, die leiden und keinen Beistand haben. Er wird sich über Schwache und Bedürftige erbarmen und zum Lebensretter werden für Menschen in Not. (NGÜ)

 

📖Sach. 7-10 Fügt den Witwen, Waisen, Fremden und Armen kein Unrecht zu. Und schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander. 

 

📖Lk. 14, 13-14 Lade vielmehr die Armen, die Krüppel, die Gelähmten und die Blinden ein. Bei der Auferstehung der Gottesfürchtigen bist du glücklich dran, denn Gott wird dich belohnen, weil du Menschen eingeladen hast, die es dir nicht vergelten konnten.

 

📖Gal. 2,10 Nur eines haben sie uns nahe gelegt: Wir sollten nicht vergessen, die Bedürftigen zu unterstützen, und darum habe ich mich nach Kräften bemüht.

 

📖Heb. 13,16 Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit den anderen zu teilen, denn über solche Opfer freut sich Gott.

 

📖Jak. 2,15-16 Angenommen, jemand sieht einen Bruder oder eine Schwester um Nahrung oder Kleidung bitten und sagt: »Lass es dir gut gehen, Gott segne dich, halte dich warm und iss dich satt«, ohne ihnen zu essen oder etwas anzuziehen zu geben. Was nützt ihnen das?

 

Das ist Gottes Herz. Sein Herz für dich. ✝️❤️

 

 

Anmerkungen:

Ich will in einer Welt leben, in der wir nach Gottes Ordnung streben. In der Kinder mit Vater und Mutter groß werden können. In einer Welt, in der Familie Liebe und Sicherheit bedeutet und Gottes Licht dadurch erstrahlt. 

 

Manchmal geht das leider richtig schief, weil wir alle nur Menschen sind und sündige Herzen haben, aber anstatt die Notlösung für normal zu erklären, sollten Männer und Frauen in ihrer Ehe bestärkt werden und individuelle Unterstützung bekommen. 

Familie muss gekräftigt und nicht für weniger wichtig oder gar weniger normal erklärt werden!

 

 

Wenn dir das Wort Unterordnung immer noch sauer aufstößt, was ich gut verstehen kann, dann könnte dieser Artikel spannend für dich sein.

https://www.erf.de/lesen/themen/glaube/ihr-frauen-ordnet-euch-unter/2803-542-3718

 

[1] www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/familie/begleitung-beratung-hilfe/alleinerziehend.html

[2] www.alleinerziehend.at/wp-content/uploads/2018/08/Alleinerziehende_in_Österreich_2011_FINAL.pdf

 

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